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Unter den nachdenklich-altehrwürdigen Blicken der Büsten berühmter Naturwissenschaftler und Ingenieure erhielten Franziska Janura, Julian Jäkle und Paul Koula aus der Klasse 6b im Ehrensaal des Deutschen Museums den „Superpreis“ des MINT-Wettbewerbs „Experimente antworten“. „Wow, so eine tolle Atmosphäre“, beschrieb einer der Preisträger das würdige Ambiente des kreisrunden Saals.
Insgesamt wurden 54 Schüler aus ganz Bayern für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Und das zu Recht, waren doch rund 4000 Teilnehmer bei diesem vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus veranstalteten Wettbewerb angetreten, um in drei über das ganze Schuljahr verteilten Runden biologische, chemische und physikalische Versuche durchzuführen. Damit wird unser Gymnasium, das als MINT-EC-Schule eine besondere Profilierung im MINT-Bereich aufweist, seinem Anspruch gerecht, seine Schüler sowohl in der „Breite“ als auch in der „Spitze“ zu fördern.
Beim Wettbewerb sollten die Teilnehmer beispielsweise selbstgemachte Tintenkiller und geheime Zaubertinte herstellen, mit Stoffen aus dem Haushalt funkelnde Kristalle züchten oder mit einem „im Winkel von 57° zur Senkrechten zersägten Rohr und 6 übereinander geklebten Glasplättchen“ ein sogenanntes Polarimeter zur Untersuchung des Lichts konstruieren. Das Besondere daran: Die jungen Nachwuchsforscher führten die Versuche absolut eigenständig mit „Supermarkt-Chemikalien“ in den heimischen Küchen durch, die kurzerhand zu MINT-Laboratorien umfunktioniert wurden. Dabei wurde alles genauestens notiert, fotografiert, tabellarisiert und letztendlich in Form einer bis zu 20-seitigen „kleinen“ Forscherarbeit der Jury zugesandt.
„Was ist in den großen gelben Paketen?“, fragten sich die Besucher der Preisverleihung im gut gefüllten Ehrensaal. Nachdem Ministerialdirigent Adolf Präbst, Leiter der Gymnasialabteilung am Kultusministerium, die Preisträger für ihr enormes Durchhaltevermögen bei der Bearbeitung der Forscheraufgaben gelobt und schließlich die heiß ersehnten Superpreis-Päckchen überreicht hatte, staunten die Schüler nicht schlecht: Reagenzgläser, Rundkolben, Peleusball und vieles mehr – alles was man für ein eigenes Forscher-Labor benötigt!
Begleitet wurden unsere drei Sechstklässler von einer „Fan-Gruppe“ bestehend aus ihren Eltern sowie Frau Rechenauer und Herrn Dr. Hamberger. Die Schulleiterin gratulierte den drei begeisterten Nachwuchsforschern zu diesem überragenden Erfolg und sah damit auch ein besonderes Förder-Konzept unserer Schule bestätigt: Franziska, Julian und Paul besuchten bereits in der 5. und nun auch in der 6. Jahrgangsstufe die MINT-Klasse, in der über den lehrplanmäßigen Unterricht hinaus das eigenständige Experimentieren gefördert wird.
„Diese Namen sollten wir uns gut merken“, meinte Dr. Markus Born, Geschäftsführer der Bayerischen Chemieverbände, und brachte damit seine Hoffnung zum Ausdruck, dass viele der geehrten Schüler eine Karriere als Naturwissenschaftler oder Techniker einschlagen würden.
Im Anschluss an Preisverleihung und Stehempfang konnten es die drei Sechstklässler kaum erwarten, das Deutsche Museum zu erkunden, zu dem sie an diesem unvergesslichen Tag obendrein freien Eintritt hatten! Und falls die Eltern der jungen Preisträger die leise Hoffnung hegten, dass die heimischen Küchen künftig von naturwissenschaftlichen Experimenten verschont blieben, so haben sie die Rechnung ohne den unermüdlichen Forscherdrang ihres Nachwuchses gemacht: „Natürlich wollen wir den Superpreis auch in diesem Schuljahr wieder gewinnen!“
Dr. M. Hamberger