Mobbing - was ist das?

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„Mobbing“ ist in der heutigen Zeit fast zum Modewort geworden. Schnell ist zu hören: „Die/der mobbt mich!“, obwohl es sich in Wirklichkeit um völlig normale Streitereien unter Klassenkameraden handelt. Konflikte und Auseinandersetzungen gehören zum Alltag eines jeden Menschen dazu und sind wichtige Lernfelder für Kinder: Sie üben sich in ihren kommunikativen Fähigkeiten und stecken Grenzen ab, sie lernen Kompromisse auszuhandeln und einzugehen.
Wann befindet sich ein Kind in einer „normalen“ Konfliktsituation und wann ist es einer Mobbing-Situation ausgesetzt? Hier einige Hinweise zur Unterscheidung und zum Thema Mobbing allgemein.

Begriff „Mobbing“

Unter Mobbing versteht man den Missbrauch von Macht und Stärke, um andere zu schikanieren oder einzuschüchtern. Den Opfern von Mobbing ist es nicht möglich, andere zu ihrer Verteidigung zu motivieren.

  • Mobbing ist keine Situation, sondern ein Zustand
  • sich steigernder Entgleisungen und Anfeindungen
  • gegen eine Person,
  • der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt.

Die Rollen im Mobbing-Prozess

  • Das Opfer: Opfer können wehrlos oder wehrhaft sein: Opfer sind oft psychisch und motorisch schwach, ängstlich und unsicher. Sie haben wenig Selbstvertrauen und wenig bis keine sozialen Kontakte.
  • Der Täter bzw. die Täterin: Hier handelt es sich um eine starke und durchsetzungsfähige Person, die aber die Anerkennung der Gruppe braucht.
  • Die befürwortenden Anhänger: Diese Gruppe unterstützt den Täter bzw. die Täterin. Gründe hierfür liegen in der Sympathie für die Täterperson oder in der Antipathie gegenüber dem Opfer.
  • Die schweigende Mehrheit: Der Großteil einer Klasse findet sich in dieser Gruppe. Sie nehmen den Konflikt wahr, äußern sich aber nicht dazu. Sie schwanken zwischen Mitleid und Antipathie gegenüber dem Opfer und schwanken zwischen Ohnmacht bzw. Angst und Sympathie gegenüber dem Täter.

In einem Mobbingprozess innerhalb einer Klasse übernimmt also jede Schülerin und jeder Schüler eine Rolle. Alle sind am Mobbinggeschehen beteiligt; es gibt keine Unbeteiligten.

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