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Sie als Eltern sind in vielen Situationen die ersten Ansprechpartner Ihrer Kinder. Wenn wirklich Mobbing stattfindet, könnte sich dies ändern: Häufig wird den Geschädigten eingeredet, sie seien an ihrer Situation selbst Schuld; sollten sie „petzen“, würde alles noch viel schlimmer. Diesen Einschüchterungsversuchen beugen sich Kinder und Jugendliche häufig, so dass das Wissen um charakteristische Erkennungszeichen umso wichtiger ist.
Wir haben für Sie eine Liste mit möglichen Erkennungszeichen zusammengestellt, sowie einige Hinweise, wie Sie sich unterstützend für Ihr Kind verhalten können.
Sie sollten aufmerksam werden, wenn ihr Kind …
- Krankheitsanzeichen zeigt, die es bisher nicht hatte (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, ...).
- immer häufiger nicht zur Schule gehen möchte, evtl. an besonderen Tagen (häufig bei Sportunterricht).
- kaum oder keinen Kontakt zu Schulkameraden hat.
- nicht mehr zu Geburtstagsfeiern eingeladen wird.
- ungern am Sportunterricht teilnimmt.
- überraschend starken Leistungsabfall zeigt.
- mit Verletzungen (z.B. unerklärlichen blauen Flecken) oder beschädigten Kleidungsstücken nach Hause kommt.
Das können Sie tun:
- Hören Sie aufmerksam zu, wenn Ihr Kind von der Schule erzählt; nehmen Sie es ernst. Versuchen Sie behutsam herauszufinden, ob in der Schule alles in Ordnung ist.
- Wenn Sie unsicher sind oder erste Anzeichen für mögliches Mobbing erkennen, suchen Sie frühzeitig den Kontakt zur Klassleitung und ggf. anderen Lehrkräften.
- Schildern Sie die Vorfälle möglichst sachlich und vermeiden Sie Schuldzuweisungen.
- Entwickeln Sie mit der Lehrkraft zusammen konkrete Strategien.
- Halten Sie Kontakt zu den Lehrern, überprüfen Sie gemeinsam die Wirksamkeit der Strategien.
- Wenn diese keine befriedigenden Erfolge zeigen, wenden Sie sich rechtzeitig an Anti-Mobbing-Ansprechpartner an unserer Schule.
Das sollten Sie unterlassen:
- Die Schuld bei Ihrem Kind suchen.
- Ihr Kind mit gut gemeinten Ratschlägen bedrängen (z.B. „Geh doch einfach mal auf die / den zu!“, „Lad die oder den doch mal ein!“ – das hilft bei Mobbing nicht.)
- Mit den Eltern der Täter reden. Die meisten Eltern schützen ihr Kind und billigen so sein aggressives Verhalten. Selbst wenn sie es bestrafen, wirkt sich das in aller Regel negativ auf das Opfer aus.
- Mit den Tätern reden. Das zeigt den Mobbern, dass sich Ihr Kind nicht wehren kann. Sie schwächen dadurch die Position Ihres Kindes.
- Ihr Kind (wenn es noch sehr jung ist) zu den ersten Lehrergesprächen mitnehmen. Es wird dadurch nur zusätzlich belastet.
Besonders wichtig:
- Atmen Sie tief durch, bleiben Sie möglichst gelassen: Ihr Kind ist durch Mobbing verunsichert und braucht stabile Eltern und Ansprechpartner.
- Wenn Ihr Kind gemobbt wird, braucht es Hilfe: Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass es diese möglichst schnell und effektiv bekommt.
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