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Nach einer zweistündigen Zugfahrt kamen wir, die Mitglieder von KaroPlus, Donnerstagvormittag am Bahnhof in Berchtesgaden an und fuhren mit dem Bus auf direktem Wege zum Schülerforschungszentrum. Bereits vorher galt es, sich in zwei Gruppen einzuteilen und uns für eines der zwei angebotenen Themen zu entscheiden. Diese waren Bionik und Die mikrobielle Brennstoffzelle.
Von einem Vorbild zu lernen ist bekanntlich eine der besten Arten zu lernen. Und was wäre das größte und bekannteste Vorbild auf der ganzen Welt, wenn nicht Mutter Natur?
Während des ca. dreistündigen Bionik-Workshops wurde erklärt, wie man Konzepte aus der Natur beobachtet und als Inspiration für neue technologische Erfindungen nutzt. So wurde beispielsweise Stahlbeton erst erfunden, nachdem das Wurzelwerk eines Baumes genau untersucht worden war.
Mit großer Motivation versuchten wir anschließend selbst, verschiedene Prototypen zu entwickeln.
Schon vor dem zweiten Workshop war es uns ein Rätsel: Was ist überhaupt eine mikrobielle Brennstoffzelle? – Wir vermuteten irgendeinen Organismus oder eine Idee/Lösung, mit der man umweltbewusst Energie erzeugen kann.
Wie sich herausstellte, lagen wir nicht ganz falsch: In mikrobiellen Brennstoffzellen wird durch Mikroorganismen chemische Energie organischer Substanzen direkt in elektrische Energie umgewandelt. Beim Stoffwechsel werden Elektronen von den Mikroorganismen an eine Elektrode der Zelle abgegeben.
Nun durften wir selbst solch eine Zelle „bauen“, die aus zwei Behältern, gefüllt mit von uns selbst hergestellten chemischen Substanzen, bestand. Verbunden wurden diese durch zwei Kabel und anschließend wurde das Ganze an ein Strommessgerät angeschlossen. So hatten wir ungefähr 0,18 mA Stromstärke und 0,4 V Spannung erzeugt.
Danach durften wir noch selbst ausprobieren, wie man die Produkte verbessern konnte. Eine Gruppe kam auf die Idee, die Glucose- bzw. Zuckerkonzentration der enthaltenen Glucose-Lösung zu erhöhen — eine Steigerung auf 0,29 mA Stromstärke!
Abend gegessen und gefrühstückt wurde in der Jugendherberge.
Am zweiten Tag unserer Fahrt mussten wir uns wie am Vortag in zwei Gruppen einteilen. So ging es mit der ersten Gruppe, statt zu einem Workshop zum Thema Lasercutter, der aufgrund einer Erkrankung ausfallen musste, in das Haus der Berge, was mindestens genauso spannend war. Dort durften wir nämlich in die aufregende Pflanzen- und Tierwelt der Berge eintauchen. Es wurden nicht nur unfassbar schöne Photographien und Bergmodelle begutachtet, sondern auch interessante Rätsel an den technischen Geräten gelöst. An diesen konnte man prüfen, wie gut man die Tiere und teilweise auch Pflanzen wirklich kannte. Unseren Entdeckerdrang galt es daraufhin noch in einer kleinen nachgebauten Höhle unter Beweis zu stellen.
Nach einem kleinen Mittagessen in der wundervollen Altstadt von Berchtesgaden führte uns der letzte Workshop zum Thema PCR wiederum ins Schülerforschungszentrum.
Dort konnten wir das PCR Verfahren, welches beispielsweise auch zum Nachweis von Coronaviren verwendet wird, kennenlernen. Bei der Polymerase-Kettenreaktion werden gezielt einzelne Gene, also Abschnitte einer DNA, vervielfacht, um diese dann später durch eine Gelelektrophorese sichtbar zu machen. Die einzelnen Gene können dann aufgrund ihrer verschiedenen Längen voneinander unterschieden werden. Am Beispiel von vier DNA-Proben, welche Teil einer krimi-artigen Geschichte waren, konnten wir das biochemische Verfahren ausprobieren. Dabei ging es darum, herauszufinden, wer der Täter war und damit verbunden auch, welche DNA-Proben mit denen des Opfers übereinstimmten. Nach langem Experimentieren war der Entführer schließlich klar: der Handwerker!
Am Abend fuhren wir mit dem Zug wieder zurück nach Rosenheim und waren alle, wenn auch etwas traurig über das Ende der Fahrt, froh, uns nach diesen zwei interessanten und anstrengenden Tagen wieder zu Hause erholen zu können.
geschrieben von Paul Suter, Jonathan Wallasch und Raphael Zirnstein