Hüttenwanderung des P-Seminars bei Frau Dütsch

Die Sonne stand erstaunlich hoch oben am Himmel, als ich Montagfrüh Richtung Zug ging, um zu unserem Treffpunkt zu gelangen, dem Rosenheimer Bahnhof. Unser P-Seminar-Vorhaben sollte in dieser Schulwoche in die Tat umgesetzt werden. So traten wir zusammen mit den Lehrern Frau Dütsch und Herr Hafner und unseren doch recht vollen Rucksäcken die Reise an, um fünf Tage und gut sechzig Kilometer zu wandern: Die Tour würde uns durch die Alpen von Schönau am Königssee über die Berge und das Steinerne Meer bis nach St. Bartolomä am Königssee führen. Das Wetter machte eine beachtliche Entwicklung durch, denn wo es am Anfang noch schwer war, mehr als ein paar Meter im Nebel zu sehen, da zeigte sich zum Abschluss der Königssee von seiner märchenhaften Seite. Die Wanderungen waren zwar durchaus weit, aber fühlten sich nicht sonderlich lang an, denn mit einem klaren Ziel vor Augen und der Option das man andernfalls draußen schlafen würde, hatte man genügend Motivation. Die Hütten waren robust, unsere Ausrüstung auch.

Als Gruppe sind wir auch etwas zusammen gewachsen: ein etwas tiefer gehendes Gespräch da, einen ganzen Abend nur Kartenspielen dort. Witzig und recht gelöst waren die Nachmittage und die Abende, wahrscheinlich auch wegen der anstrengenden Fußmärsche in den Stunden davor. Die Tage waren fordernd, lustig und kurz, die Aussichten vor allem in den letzten Tagen beeindruckend, ob ihrer rauen Naturgewalt.

Insgesamt eine schöne Wanderwoche, so wie man sie geplant und sich erhofft hat. Wirklich überraschende Ereignisse sind also nicht geschehen, höchstens noch eine aufgeschürfte Nase und ein erschreckend kurzes Bad im Funtensee, am kältesten Ort Deutschlands, und dennoch sind sie nun eine schöne Erinnerung. Einzig die Verbundenheit mit der Natur, vielleicht auch die Beschäftigung mit dem eigenen Leben und dem der anderen legte sich wie der Nebel der ersten Tage auf das Bewusstsein. Gar nicht aufdringlich oder laut, vielmehr leise und schleichend, fast unsichtbar, bis dieses Lebensgefühl auf einmal da war.

 

Kilian Molnar

Eindrücke on tour