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Am 30. März 2022 besuchte der DDR-Zeitzeuge Thomas Raufeisen unsere Schule. In zwei Schulstunden erzählte er uns, wie er in seiner Jugendzeit in die DDR verschleppt wurde und was er dort erlebte. Seine Geschichte begann damit, dass seine Familie wegen seines kranken Großvaters in die DDR reiste. Doch dann erfuhr er, dass sein Vater ein DDR-Spion war und beinahe aufgeflogen wäre, weshalb sie nun im sozialistischen Teil Deutschlands bleiben mussten. Die angebliche Krankheit seines Großvaters war dabei nur ein Vorwand gewesen. Allerdings reiste sein Bruder schon nach kurzer Zeit wieder aus, da er nicht die Staatsbürgerschaft der DDR annehmen wollte. Raufeisens Eltern und er selbst blieben, kamen aber überhaupt nicht gut zurecht. In der Schule wurde der schnell zum Außenseiter und sein Vater merkte, wie stark er von der DDR getäuscht worden war. Also planten sie eine gemeinsame Flucht, die jedoch scheiterte. Alle drei mussten deswegen für mehrere Jahre ins Gefängnis. Nach drei Jahren wurde Raufeisen von der Bundesrepublik freigekauft und durfte endlich wieder ausreisen. Seine Mutter folgte einige Jahre später; sein Vater aber starb im Gefängnis. Ein hartes Ende. Thomas Raufeisen gewährte uns mit seiner Geschichte einen interessanten, aber auch erschütternden Einblick in die DDR und die Umstände der deutschen Teilung.
Rosalinde Bauer, 10a