„Es ist immer ein besonderer Moment, wenn in einer Landschule zum allerersten Mal die Lichter angehen,“ berichtete der Burkinabé Ahmed Toe. Er besuchte am 9. Oktober 2023  zusammen mit Solange Bambara und der deutschen Ehrenamtlichen Barbara Weinzierl unsere 10. Klassen und gab einen interessanten Einblick in ihre westafrikanische Heimat sowie die erfolgreiche Entwicklungsarbeit von SEWA (Sonnenenergie für Westafrika).

Ziel der 1997 von Maik Maurer in München gegründeten Initiative ist die Verbesserung der Lernsituation sowie die medizinische Versorgung in den ländlichen Gegenden Burkina Fasos durch die Installation von Solaranlagen auf den Dächern von Schulen und Krankenstationen. Da es auf dem Land keine staatliche Stromversorgung gibt, ist man nach Einbruch der Dunkelheit gegen 18 Uhr auf die spärliche Beleuchtung durch Petroleumlampen und  Taschenlampen angewiesen, um Hausaufgaben zu machen, zu lernen oder zu lesen. Erst am Abend haben viele Kinder Zeit für die Hausaufgaben, da sie nachmittags ihren Eltern auf den Feldern helfen müssen. Welch wichtigen Beitrag Bildung zur Entwicklung eines Landes leistet, ist bekannt und gerade in Burkina Faso, das zu den zehn ärmsten Ländern weltweit gehört, ist Entwicklung zur Verbesserung der Lebensbedingungen unbedingt notwendig . 

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr interessiert an der Vorstellung des Landes, z.B. den heiligen Krokodilen oder der aktuellen politischen Situation. Besonders viele Fragen wurden dann aber zu den Elektrifizierungen gestellt. Barbara Weinzierl übersetzte den kompletten Vortrag sowie alle Fragen und konnte somit z.B. darüber informieren, dass die Installation einer Solaranlage etwa 3.500 Euro kostet und nur durch Spendengelder möglich ist. Während in Deutschland ausschließlich Ehrenamtliche mitarbeiten, werden Ahmed und Solange sowie die Techniker für ihre Arbeit regulär bezahlt. SEWA hat schon weit über 100 Elektrifizierungen erfolgreich durchgeführt und hofft auf eine Stabilisierung der politischen Lage, um gefahrlos weitere Schulen und Krankenstationen fern der Hauptstadt mit Strom versorgen zu können.

Simone Sager