"Musikalische Bauarbeiten" am Karolinen-Gymnasium bereits erfolgreich abgeschlossen - Faschingskonzert 2024

Szenen aus dem Ballhaus am 7.2.24: Mehr als 500 Zuschauer warten, die Scheinwerfer sind an und das Schulorchester befindet sich spielbereit auf der Bühne – doch nichts passiert. Unruhe bei den Musiker:innen, Unruhe im Publikum: der Dirigent fehlt. Plötzlich erscheinen Bauarbeiter auf der Bühne und wollen die Wände verputzen, was verständlicherweise für Irritationen sorgt. Als die Bauarbeiter realisieren, dass alle Augenpaare auf sie geheftet sind, entpuppt sich der Vorarbeiter als Dirigent und die Bauarbeiter als Mitglieder des neu gegründeten Rhythmusensembles und funktionieren ihre Glättkellen und Kartätschen kurzerhand zu Percussion-Instrumenten um, mit denen sie das erste Stück des Abends einleiten: Unter der Leitung von Rainer Heilmann-Mirow gibt das Schulorchester dann passenderweise das „Sandpaper Ballet“ von Leroy Anderson zum Besten – zum Rhythmus der Maurerkellen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Schulleiterin Sigrid Rechenauer ließ das Schulorchester erst mit dem Stück „Waltzing Cat“ beschwingt erheiternd die Katzen tanzen, um anschließend beim „Sleigh Ride“ sogar ein imaginäres Pferd auf die Bühne zu bringen. Das Volksmusikensemble (Leitung: Simon Steinkühler) brachte dieses Jahr mit Geigen und Querflöten osteuropäische Klänge auf die Bühne und zeigte, dass Volksmusik wirklich „vielsaitig“ sein kann.

Die Mitglieder des Rhythmusensembles unter der Leitung von Christoph Leonbacher führten wie ein roter Faden durch den Abend und leiteten Auftritte anderer Ensembles ein, begleiteten sie, aber hatten auch ihre Solostücke: „Stomp the Stage“ von Thomas Buffy und „Röhren lieben Disco“, ein Stück, welches das Ballhaus mit komplexer Rhythmik und Rap plötzlich in eine Disco verwandelte.

Trotz krankheitsbedingter reduzierter Besetzung rappte auch der Unterstufenchor (Leitung: Edith Kaltenbrunner) klangvoll und souverän den „The Butzeman“, intonierte gefühlvoll Elton Johns Klassiker „Can you feel the love tonight“ und zu guter Letzt mitreißend „Rhythm of life“ von Cy Coleman – souverän begleitet von Alicia Pritzel, 9e, und Noemi Nickel, Q12, am Klavier und Josef Moosrainer, 5b, an der Cajon.

Für große Erheiterung sorgte der charismatische Bariton Ludwig Heimerl, 11b: Er performte hervorragend „Das letzte Lied vor der Pause“ – arrangiert als erheiterndes Duett mit der sauber intonierenden Sopranistin Johanna Mayer, Q12, unterstützt von den Sängerinnen des Vokalensembles (Leitung: Katrin Gell).

Unter Begleitung des Rhythmusensembles und mit schrittkräftiger Unterstützung des Kapitäns Florian Silbereisen aka Florian Ludwig legte der Chor der Jgst. 8-12 stimmgewaltig die Messlatte für den zweiten Teil des Abends hoch. Die drei Solistinnen Johanna Mayer, Marlena Schnier und Katharina Höhensteiger, alle Q12, hatten dabei gewissermaßen ihre Abschiedssoli. Auch Nina Skrynecki, 9a, begeisterte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme das Publikum beim Stück „Mambo italiano“ von Bob Merrill. Überhaupt verdient der Chor, ebenfalls von Frau Gell geleitet, für seinen vollen Chorklang, die Präzision und seine ansteckende Sing- und Tanzfreude größte Anerkennung.

Mit ausgewogenen Bläserklängen zeigte auch das Blechbläserensemble unter der Leitung von Gerrit Arntz bei der Fuchsgrabenpolka, dem Classic-Rock-Hit „Cryin“ von Aerosmith und der Filmmusik „Game of Thrones“ von Ramin Djawadi seine große Vielseitigkeit.

Die Stimmung im Publikum wurde zum Ende hin von der Schulband (Leitung: Gerrit Arntz) noch weiter aufgeheizt. Mit Unterstützung des den ganzen Abend professionell und reibungslos arbeitenden Technikteams „Sound and Light“ (Leitung: Lorenz Maier und Christoph Leonbacher) hatte Frontmann Theo Horbaschek seinen großen Auftritt – diesmal nicht nur als erfahrener Sänger mit beeindruckender Bühnenpräsenz, sondern auch als Akustikgitarrist.

Zu guter Letzt verabschiedeten sich alle Musiker:innen als Karo-Allstars unter der Leitung von Rainer Heilmann-Mirow mit dem Stück „Hakuna Matata“ von Elton John und Tim Rice. Es war kaum genug Platz auf der Bühne – so viele Mitwirkende haben für diesen gelungenen Abend mit viel Witz und großartiger musikalischer Leistung gesorgt. Besonders beeindruckend war die spürbare geteilte Begeisterung für die Musik unter den Mitwirkenden, die nicht zuletzt auch den gemeinsamen Erlebnissen bei den neu eingeführten Musikprobentagen zu verdanken ist. Wenn die echten Bauarbeiten am „Stammhaus“ (A-Gebäude) des Karolinen-Gymnasiums ähnlich gut verlaufen wie dieser Abend, können wir uns noch stärker auf die Fertigstellung im kommenden Herbst freuen.

 

Lorenz Reichenbach