Proben über Proben – aber hier wird kein Test geschrieben: Musikprobentage in Burghausen

Im ersten Moment sieht alles aus, als wäre es ein ganz gewöhnlicher Morgen. Die Aula gefüllt mit Schüler:innen, die geduldig auf den ersten Gong warten und sich freudig mit Klassenkamerad:innen austauschen. Die Gruppe, die voll bepackt mit großen Rucksäcken, Taschen und Instrumentenkoffern in der Mitte steht, fällt zunächst gar nicht auf. Doch immer mehr umstehende Schüler:innen drehen sich um und fragen sich, was es mit dieser Gruppe auf sich hat. Nun, es sind die Musiker:innen unserer Schule, die sich hier versammelt haben, um gemeinsam drei Tage lang in Burghausen für das diesjährige Faschingskonzert im Rosenheimer Ballhaus zu proben. Insgesamt versammeln sich hier über 130 Mitwirkende unserer Musik-Ensembles. Sie alle warten auf den Beginn dreier, zwar sehr anstrengender, aber definitiv bereichernder und lustiger Tage voller Proben und Lachen.

 

Nachdem alle Instrumente und Taschen aus diversen Bussen geholt wurden, ging es in Burghausen sofort los mit den Proben. Jedes Ensemble bekam seinen eigenen Probenraum, aus dem es – gefühlt – nur zum Essen und Schlafen wieder rauskam. Ob es nun die E-Gitarren und Bässe der Schulband, die Streicher und Bläser des Orchesters oder verschiedene Gesangsstimmen waren, überall hörte man Musik. Doch trotz aller Anstrengung war die Motivation und Begeisterung für das gemeinsame Musizieren und die Vorfreude auf das Konzert sehr hoch. Spätestens am zweiten Tag waren auch die Ergebnisse der anstrengenden Probenarbeit zu hören und zu spüren. Fleißig und konzentriert wurden auch an diesem Tag gleich nach dem Frühstück die Stücke fein säuberlich durchgegangen und so lange gespielt, bis auch wirklich jeder Akkord intonatorisch sauber war. Da viele Mitwirkende in mehreren Ensembles tätig sind, huschten immer wieder welche durch die Gänge, um zu ihrer Chor- oder Orchesterprobe zu kommen. Die vielen intensiven Proben haben sich dann schließlich als sehr erfolgreich herausgestellt.

 

Denn nach dem Abendessen waren alle herzlich eingeladen, die vorbereiteten Stücke der Schulband und der beiden Chöre anzuhören und das ließ sich natürlich niemand zweimal sagen. Voll versammelt saß dann also die ganze Musikerschaft des Karo erst in dem kleinen Saal des Unterstufenchors und wanderte dann ein Stockwerk tiefer, um sich die Performance der Band und des Großen Chors anzuschauen. Der Unterstufenchor bewies gleich zu Anfang schon seine Freude am Singen und setzte die Messlatte mit seinen mitreißenden Songs recht hoch, doch die Band hatte kaum Probleme, diese zu erreichen. Mit ihrem „Old Time Rock’n’Roll” sorgte sie für garantiert gute Stimmung. Der Große Chor gab zusammen mit der Band dann noch das gemeinsame Stück „The Greatest Show” zum Besten, was bei vielen zu einem richtigen Gänsehaut-Moment führte. Danach sang der Chor noch seinen „Mambo italiano”, der einen förmlich dazu einlud, einfach aufzustehen und mitzutanzen. Spätestens beim spontan angestimmten „Schulter-Boogie-Woogie“ sang und tanzte dann auch jeder im Saal.

 

An unserem leider schon letzten Tag wurde natürlich auch noch jede Gelegenheit genutzt, alle Songs und Stücke erneut durchzugehen und es gelang uns tatsächlich, zwischen dem Räumen und Putzen der Zimmer noch eine letzte gemeinsame Probe für unser finales Stück mit allen Mitwirkenden anzusetzen. Am Ende schafften wir es dann schließlich auch, den richtigen Schlusston zur richtigen Zeit zu spielen, also war auch diese letzte Probenmöglichkeit auf keinen Fall umsonst.

 

Alles in allem waren diese drei Tage, wenn auch leider viel zu kurz, eine super Möglichkeit, sich die ganzen Stücke nochmal in Ruhe anzuschauen, alle notwendigen Verbesserungen vorzunehmen und sich voll und ganz mit der Musik zu beschäftigen. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass die gemeinsamen Tage eine ganz neue Lust am Musizieren geweckt und uns zu einer starken musikalischen Gemeinschaft gemacht haben. Neue Freundschaften sind entstanden und neben unseren langen und intensiven Proben war auch immer Zeit für Spaß, denn der darf beim Musikspielen nun wirklich nicht fehlen. In diesem Sinne waren die Musikprobentage sowohl für uns als auch für die Ensembleleiter:innen ein voller Erfolg und wir freuen uns schon jetzt auf die Musikprobentage im kommenden Jahr.

 

Franziska Schroeder, 11d