Motivierte Chorsänger:innen in Auftritts-Outfits, die im Schatten ihre Stimme aufwärmen, singende Chorleiter:innen, die noch kurz die Bühne in Augenschein nehmen, und begeisterte Zuhörer:innen, die von einem Konzertsaal zum nächsten flanieren – und mittendrin die Sänger:innen des Großen Chors des Karolinen-Gymnasiums. So lässt sich die Stimmung beschreiben, die man an einem Samstag im Juni in Rosenheims Innenstadt erleben und genießen konnte. Nach einer längeren pandemiebedingten Pause fand dort zum zweiten Mal das Chorfestival „Rosenheim singt“ statt. 24 Chöre aus Rosenheim und Umgebung, vom Kinderchor über ein Doppelquartett bis hin zum großen Chor mit Orchester und Band, zeigten an verschiedenen Auftrittsorten ihr Können und ihre Freude am gemeinsamen Singen.

Dieses besondere Event nahmen der Chor der Jahrgangsstufen 8-12 (Leitung: Katrin Gell) und der Oberstufenchor des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums (Leitung: Alexander Gell) zum Anlass, um ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. Schon die Probennachmittage in der Karo-Mensa waren für alle Mitwirkenden sehr inspirierend und ließen schnell ein spürbares Gemeinschaftsgefühl entstehen. Und so konnte man die große Vorfreude der etwa 70 Sängerinnen und Sänger der beiden Schulen trotz hochsommerlicher Temperaturen schon beim Einsingen bemerken.

Im vollbesetzten Hans-Fischer-Saal des Künstlerhofs Rosenheim (ein Teil des Publikums stand sogar im Treppenhaus!) boten die beiden Chöre zu später Stunde einen Einblick in ihre aktuellen Programme. Nur mit Klavier begleitet lag der Fokus bei den Stücken „Speechless“ (Karo) und „Elijah Rock!“ (SFG) auf den kräftigen und gleichzeitig nuanciert eingesetzten Stimmen der Nachwuchs-Sänger:innen. Besonders beeindruckend sowohl für die Mitwirkenden als auch für das Publikum waren die gemeinsam gesungenen Stücke. Was für ein unglaubliches Gefühl, wenn man inmitten von 70 anderen begeisterten Jugendlichen das Stück „Adiemus“ von Karl Jenkins performen darf und gleichzeitig auf einen übervollen Saal blickt! Für Begeisterung sorgte auch das Schlussstück „Seize the day“, mit dem sich der große Projektchor vom Publikum verabschiedete und ihm – gemäß dem Titel – einen genussreichen Tag bzw. Abend wünschte – quittiert von einem langen Applaus.

Für einen weiteren Gänsehautmoment sorgte um 23 Uhr der gemeinsame Abschluss des Chorfestivals am Salzstadel. Hier trafen sich die Sänger:innen aller beteiligten Chöre gemeinsam mit musikbegeisterten Zuhörer:innen, um in den lauen Nachthimmel „Der Mond ist aufgegangen“ zu singen. Wie wahr – Rosenheim singt und das Karo singt mit! Bleibt zu hoffen, dass sich bald wieder eine Gelegenheit zu solch einem besonderen Gemeinschaftsprojekt bietet.

Katrin Gell