Kafka - eine vielschichtige Persönlichkeit

„Wenn Kafka heute hier wäre, würde er sicherlich vor Scham im Boden versinken“.

Mit diesem überraschenden Statement begann Alois Prinz seinen Vortrag der etwas anderen Art zum Lebenswerk von Franz Kafka für die Q12 am 11. Januar dieses Jahres.

 

Bei diesem hatten wir die einmalige Gelegenheit, nicht nur das Leben eines der bekanntesten Autoren des 20. Jahrhunderts näher kennenzulernen, sondern auch kurzen Ausschnitten aus Prinz' Biographie „Auf der Schwelle zum Glück. Die Lebensgeschichte des Franz Kafka“ zu lauschen.

 

Diese unterbrachen an mehreren Stellen die sehr lebendigen Ausführungen zur Lebensgeschichte Kafkas, der als Vegetarier mit Teilzeitanstellung zu Lebzeiten von seiner Familie eher mit Skepsis betrachtet wurde. Dadurch konnten wir uns zum einen wesentlich besser in die Lebensrealität Kafkas hineinfühlen und zum anderen wurde ein Spannungsbogen geschaffen, der uns mit Kafkas Leben voller Hoch- und Tiefpunkte mitfiebern ließ.

So erfuhren wir von mehreren gescheiterten Verlobungen, seinem großen Traum von einem Leben in Berlin und davon, dass er sich Zeit seines Lebens, unter anderem aus Scham, nie mit dem Gedanken anfreunden konnte, Lesungen zu geben - geschweige denn seine Werke zu veröffentlichen.

Dabei wirkte es fast, als würde Prinz über einen guten Bekannten berichten und nicht etwa über einen Autor, dessen 100. Todestag im Juni naht.

 

Zum wohl bekanntesten Werk Kafkas „Die Verwandlung“ wurden schließlich die ersten Szenen einer Verfilmung gezeigt und auch die vielen Lesebeiträge unserer MitschülerInnen lockerten diese Veranstaltung deutlich auf.

 

Kafkas Leben so anschaulich vermittelt zu bekommen war - dank der multimedialen Aufbereitung und des spannenden Vortrags des mehrfach preisgekrönten Autors Alois Prinz - ein besonderes Erlebnis und wir waren uns am Ende einig: Selten werden historische Persönlichkeiten so lebendig dargestellt.

 

Eva Schubert, Q12